Zustand von Uhren
Bewertungsschlüssel im Detail:

Gehäuse   Band   Glas   Zifferblatt   Werk


Es ist wirklich nicht einfach,den Zustand von Uhren objektiv zu beschreiben. Eine Taschenuhr, die nur bei Hochzeit und Taufe getragen wurde, ansonsten aber 200 Jahre lang optimal gelagert und gewartet wurde, kann durchaus "neuwertig" sein, auch wenn sie gleichmässig Patina angesetzt hat. Entscheidend ist, dass man mit wenig Aufwand in den Zustand erreichen kann, den sie bei Lieferung hatte, wenn man es will.

Dagegen erwartet man von einer modernen Uhr perfekte Oberflächen bei Werk und Gehäuse, obwohl selbst sehr teure Neu-Uhren manchmal bereits Montagespuren aufweisen.

Es gibt keine allgemein gültigen Noten. Von manchen Häusern akzeptiert ein Sammler nur Note 0 oder 1. Wir müssen etwas genauer spezifizieren, da der Interessent die Uhr nicht in die Hand nehmen kann. Deshalb betrachten wir eine Uhr, die in allen Punkten eine "2" erhält, als gut und damit als akzeptables Sammlerstück. Unsere Noten richten sich danach, inwieweit ein Mangel störend ist und mit welchem Aufwand er zu beseitigen ist. Noten werden für Gehäuse, Glas, Band, Zifferblatt und Werk separat angegeben. Eigenarten, die nicht in dieses Schema passen, werden gesondert genannt. Allgemein haben die Noten folgende Bedeutung:


Zum Gehäuse gehörige Details werden nicht beurteilt. So sind z.B. Kronen oder Federstege meist problemlos zu erneuern. Erst ein Detail, dessen Zustand ganz erheblich von dem des übrigen Gehäuses abweicht, beeinflusst die Bewertung.


Da es je nach Art und Alter der Uhr bedeutend sein kann, wird jeweils angegeben, ob das Band oder nur die Schliesse als Original zu erkennen sind.
Die Noten für Metallbänder entsprechen denen für Gehäuse, da in beiden Fällen hauptsächlich die Oberflächenqualität bestimmend ist.

Für Leder-, Kunststoff- oder Textilbänder gilt folgendes:


Vor allem bei unregelmässig geformten oder bombierten Gläsern ist ein Ersatz oft schwierig und dementsprechend kostspielig. Deshalb wird bei den Uhrgläsern der Zustand vermerkt, wobei der Massstab etwas unterschiedlich angelegt wird, je nachdem ob es sich um Acrylglas einerseits oder Mineral- oder Saphirglas andererseits handelt.


Das Zifferblatt ist das Gesicht der Uhr und wird entsprechend bewertet. Es ist aber zu berücksichtigen, dass sehr alte Zifferblätter oft bereits bei der Herstellung Schäden aufwiesen, wie etwa nicht perfekte Ränder und Unregelmässigkeiten der Oberfläche. Natürlich macht es einen Unterschied, ob sich Schäden im sichtbaren Bereich oder im unsichtbaren Bereich unter der Lunette befinden.


Wir nehmen nur folgende Funktionsprüfungen am Werk vor (nur bei mechanischen Uhrwerken):

Man kann davon ausgehen, dass bei positiven Prüfungsergebnissen durch Reinigen und schlimmstenfalls Ueberarbeiten von Zapfen die Uhr in einen technisch einwandfreien Zustand versetzt werden kann. Für eine weitergehende Prüfung würden ausserdem erhebliche Kosten entstehen. Wichtiger ist der optische Erhaltungszustand, da hier die Beseitigung von Mängeln weit aufwendiger ist.

Diese Skala entspricht in weiten Teilen der Bewertungsskala von Ranfft-bidfun; die Genehmigung zur auszugsweisen Verwendung wird hiermit herzlich verdankt!
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last update 08.08.05